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„Das vergessene Mitglied“ – Teil V

Das vergessene Mitglied

„Was für ein Scheiß-Auftrag. So blöd bin ich mir schon lange nicht mehr vorgekommen.“
„Dauert doch nicht mehr lange, Alwilda. Und es ist halt Winter. Da muss man nehmen, was man
kriegt.“
„Genau. Und wenn der Graf Wachen für die Hochzeit seiner Tochter will, dann machen wir
es halt.“
„Wachen! Da sind wir genau beim Thema! Wachen! Aber das hier ist lächerlich!“
„Sei doch froh! Wir dürfen den ganzen Tag in Rüstung herum stehen. Du hast wenigstens
etwas Bequemes an.“
„Genau. Und wenn sie nun zu wenig Brautjungfern haben…“
„Und du willst doch nicht, dass Don Christo das anzieht. Und irgendwie steht dir dieses zarte
Rosa.“
„Pass mal auf Viertel! Noch so ein blöder Spruch von dir und du kannst auch als Brautjungfer
mitmachen!“
„Bin ja schon ruhig...

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„Das vergessene Mitglied” – Teil IV (Gastkapitel)

DasvergesseneMitglied - Rabe

Der Brief des Raben

…ein Krug fliegt durch die Szenerie…

‚wuhahaha, was für eine großartige Geschichte, Hombre, erzähl uns noch eine!“

…Wein fließt…

“Fräulein Greta, darf ich um einen Tanz bitttttttaaaaaarrrrrrghhhhhschongutichbinwegichbinweg!!!‘

…Lachen und Lieder schwellen an…

Die Frankonier amüsieren sich und die gesamte Schenke in gewohnter Weise und es droht einer jener berüchtigten “längeren Abende“ zu werden, denen schon so mancher Weinkeller zum Opfer gefallen war, als sich unbemerkt von den Söldnern eine dunkel vermummte Gestalt an die Gruppe heranschleicht.

“Ah Konstantin, ich dachte schon du kommst nicht mehr…‘

“ÄHM… ich … äääh …wie konntet ihr mich bei diesem Lärm bemerken, Herr…“

“Rabenstein genügt, und du bist so unauffällig wie ein Ochse in einer ...

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„Das vergessene Mitglied“ – Teil III

Das vergessene Mitglied

Mit großer Aufregung bringen die braven Bürger den völlig entkräfteten Jüngling in die warme Stube. Er ist ausgekühlt und scheint einen strengen Marsch hinter sich zu haben. Seine Pferde haben sie im angrenzenden Stall untergebracht. Es ist schon komisch, für die Stute und ihr Fohlen hatte er anscheinend Decken übrig, für sich selbst aber nicht. Nur in seiner Lederrüstung, einem Wappenrock mit dem fränkischen Rechen auf der Brust und einem Umhang scheint er sich durch die Landschaft geplagt zu haben. Sie richten ihm ein Lager vor dem offenen Kamin in der Stube, hüllen ihn in vorgewärmte Decken und flößen ihm eine warme Suppe ein. Zusammen warten sie darauf, dass er etwas zu Kräften kommt, um ihn nach seiner Geschichte zu fragen.

Mainabwärts kehrt die Söldnergruppe Die Frank...

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„Das vergessene Mitglied“ – Teil II

Das vergessene Mitglied

Der Winter hat sich im Frankenland ausgebreitet. Dicke Schneeflocken fallen vom Himmel, fangen sich auf den Ästen der Bäume, bedecken die Landschaft und glitzern wie ein Sternenmeer am Boden, sobald die Wintersonne darauf fällt. Tiefer Frieden und Ruhe liegen in der kühlen Luft. Und mitten durch diese traumhaften Weiten zieht die unerschrockene und härteste Söldnereinheit Frankens durch den Schnee.

„Ist es noch weit, Hombre?“, „Meine Füße sind nass.“, „Ich hab Hunger.“, „Mir ist kalt.“, „Meine Rüstung rostet.“, „Meine Haare kriegen Locken.“, „Blöder Schnee.“….

Viele Kilometer in die entgegengesetzte Richtung erblickt ein junger Mann, ebenfalls zu Fuß, die ersten Ausläufer der Stadt Ochsenfurt...

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„Das vergessene Mitglied“ – Teil I

Das vergessene Mitglied

„Das Erste was ich spüre ist der Widerstand der Lederrüstung. Ich fühle den deutlichen Ruck, welcher bis in den Ellenbogen hoch geht. Ich lege mehr Kraft hinter den Stich und die Spitze des Schwertes sucht sich seinen Weg zwischen die gehärteten Plättchen. Wie durch Butter dringt die scharf geschliffene Spitze durch den wattierten Wams und die Kleidung.

Dann trifft sie auf Haut. Sobald die Spitze diese berührt und nur leicht darauf einwirkt ist sie auch schon hindurch. An der Einstichstelle ist die Wunde noch glatt, doch als sich der breitere Teil der Klinge seinen Weg einfordert, reißt die Haut in zackigen Bahnen auf. Das Fettgewebe am Bauch ist schnell durchdrungen, bis ich auf die Därme treffe. Diese liegen weich und ungeschützt der Klinge im Weg...

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